- Portfolio / Fotograf BeLaPho
- 2025-10-28T22:19:02+01:00
- 2025-10-28T22:19:02+01:00
Das Bild inszeniert den Körper als Skulptur aus Licht und Schatten. Die Fotografie arbeitet mit einer strengen Komposition: Tiefer Blickwinkel, zentrierte Figur, ein Raum von architektonischer Ordnung, der die organische Form des Körpers kontrastiert.
Die dunklen Flügel sind keine bloße Kostümierung, sondern eine Erweiterung der Figur – sie verwandeln Bewegung in Textur. Licht fällt hier nicht beschreibend, sondern modellierend: Es formt die Materie, tastet nach Kontur und Tiefe.
In der Spannung zwischen der gebauten Umgebung und der gebückten Haltung entsteht ein visuelles Paradox – Kontrolle und Instinkt, Bühne und Rückzug. Die Fotografie hält diesen Zwischenzustand fest, jenen Moment, in dem das Bild nicht zeigt, sondern innehält.
So wird das Foto selbst zur Choreografie: ein Dialog zwischen Stillstand und Erwartung, zwischen Fläche und Raum.
Dieses Bild atmet. Nicht laut, nicht auffällig — es atmet im Gleichmaß von Licht und Stille. Der Körper steht da wie eine Linie aus Atem gezeichnet: weich, offen, ohne Anstrengung. Die Transparenz des Stoffes ist kein Schleier, kein Versuch, etwas zu verbergen oder zu versprechen. Sie ist ein Element des Raumes, eine Verlängerung des Lichts, das sich über die Haut legt, als wolle es sie lesen.
Das Weiß des Gewands, zart bestickt, scheint an manchen Stellen fast zu verschwinden. Es löst sich auf, als gehörte es nicht zur Materie, sondern zu einer Erinnerung an Berührung. Zwischen Faden und Haut, zwischen Spitze und Schatten entsteht eine zarte Unschärfe – dort, wo das Sichtbare an seine Grenzen stößt.
Die Haltung des Körpers ist kein Akt der Präsentation, sondern des Innehaltens. Arme gehoben, Kopf leicht gedreht, eine fast bildhauerische Komposition: Spannung in den Linien, Ruhe in der Fläche. Man spürt den Raum um sie, die Luft, die an ihrer Haut haftet, das Schweigen, das sich um ihre Bewegung legt.
Was dieses Bild stark macht, ist seine Weigerung, etwas zu wollen. Es will nicht verführen, nicht rechtfertigen, nicht erklären. Es existiert – in jenem seltenen Zustand, in dem der Körper nicht Objekt wird, sondern Form: eine Linie aus Licht, ein Übergang zwischen Innen und Außen.
Der Blick gleitet darüber, bleibt hängen, verliert sich wieder. Man sieht kein Porträt, sondern eine Stimmung. Die Transparenz des Stoffes wird zur Metapher für ein Sehen, das nicht besitzt, sondern ahnt.
Vielleicht ist das die eigentliche Schönheit hier: dass nichts vollendet ist. Dass die Geste halb bleibt, das Licht unentschieden, der Moment nicht abgeschlossen. In dieser Schwebe liegt Wahrheit – nicht die einer Person, sondern die des Blicks selbst.
In der Ruhe der Schwarzweißaufnahme entfaltet sich ein stilles Drama, das leiser wirkt als jedes gesprochene Wort. Ihr Gesicht, eingefangen in einem Moment des Innehaltens, ist wie ein Monolog, der nicht an ein Gegenüber gerichtet ist, sondern in sich selbst kreist. Der Blick, seitlich gesenkt, ist kein Abwenden und kein Ausweichen, sondern eher ein Lauschen nach innen – eine Art Zwischenton, der im Raum hängen bleibt.
Das Licht spielt dabei eine Rolle wie ein geduldiger Erzähler: es streift sanft über die Linien ihres Profils, legt sich über die zarte Wölbung der Nase, verweilt an den Lippen, die geschlossen sind und doch einen unausgesprochenen Gedanken verraten. Ihre Haut, von feinen Poren und kaum sichtbaren Schatten durchzogen, wirkt ehrlich, ungeschönt und gleichzeitig verletzlich in ihrer Nähe. Jede Pore, jeder winzige Schattenfleck auf der Wange erzählt von gelebten Momenten, von einem Alltag, der hier plötzlich von einer stillen Intensität überhöht wird.
Ihr Haar fällt in dunklen Strähnen, ungezähmt und doch geordnet genug, um das Gesicht wie einen Rahmen zu umschließen. Es bildet einen Kontrast, der das Helle noch heller, das Dunkle noch dunkler erscheinen lässt. Der Hintergrund, leer und weiß, wirkt wie eine Leinwand, die nur existiert, um sie in den Mittelpunkt zu stellen. Keine Ablenkung, kein Detail konkurriert mit ihrem Ausdruck – sie allein trägt die gesamte Spannung des Bildes.
Der Schatten an ihrem Hals, die leichte Andeutung der Schlüsselbeine, sind wie kleine Kapitel einer Erzählung, die bewusst nicht zu Ende geschrieben wurde. Man sieht nur das Fragment, doch gerade darin liegt die Kraft: die Stille lädt dazu ein, den fehlenden Teil mit eigenen Gedanken zu füllen.
Nichts an diesem Bild wirkt konstruiert oder künstlich. Es ist, als sei der Augenblick eher gefunden als erschaffen – eine spontane Offenbarung, eingefangen, bevor sie wieder im Fluss der Zeit verschwinden konnte. Man spürt, dass es nicht um Schönheit im klassischen Sinn geht, sondern um Wahrhaftigkeit.
Und genau deshalb bleibt es haften: nicht als Einladung, nicht als Befehl, sondern als Präsenz. Es ist kompromisslos und echt, wie ein Satz, den man einmal gehört hat und nie mehr vergisst – weil er etwas berührt, das tiefer liegt als Worte.
In grobem Schwarzweiß liegt der Körper wie in die Landschaft hineingeschrieben – kein Fremdkörper, sondern Teil des Bodens, verwurzelt, beinahe verschmolzen. Zusammengekauert, schützend und doch offen, erinnert die Pose an eine Rückkehr, eine Umarmung des Ursprungs.
Die Haut, von Schlamm gezeichnet, trägt Muster wie lebendige Malerei. Linien und Spuren umschmeicheln den Leib, lassen ihn zugleich roh und zerbrechlich erscheinen. Zwischen den Fingern haftet die Erde, als wollte sie festhalten, als sei Halt und Last dasselbe.
Das Gesicht, halb entrückt, halb wach, bricht durch die Dunkelheit: Augen, die leuchten, als wüssten sie um den Kontrast zwischen innerem Frieden und der Wildheit des Bodens.
Hier sprechen Körper und Erde eine gemeinsame Sprache. Sie erzählen von Verletzlichkeit, vom Sich-Einlassen, vom Aufgehen in etwas Größerem. Es ist keine Pose, sondern ein Zustand – die Stille des Eingebundenseins.
Im Zwielicht der Schwarzweißaufnahme ruht ihr Gesicht wie ein stiller Monolog, der ohne Worte alles sagt. Der Blick – klar, unerbittlich, fast wie ein Magnet – hält fest, zieht in eine Tiefe, in der Zeit an Bedeutung verliert. Nichts daran ist gespielte Pose; es ist eine Gewissheit, als wüsste sie, dass man nicht wegsehen kann.
Das Licht tastet sich vorsichtig an ihren Konturen entlang, legt sich wie ein flüchtiger Kuss auf Wangenknochen und Lippen, die fest und zugleich weich wirken – als läge auf ihnen ein Gedanke, der nicht ausgesprochen werden will. In der feinen Zeichnung ihrer Haut, in den winzigen Schatten an den Rändern der Augen, sammelt sich eine stille Intensität.
Ihr Haar fällt sanft und ungestört, rahmt das Gesicht wie ein Vorhang, hinter dem keine Unsicherheit wohnt. Die Schatten auf ihrem Hals und an den Schlüsselbeinen sind nicht nur Formen – sie sind Pausen in einer Geschichte, die sich ausschließlich im Blick fortsetzt.
Nichts an diesem Bild drängt sich auf, und doch ist es unmöglich, sich ihm zu entziehen. Es ist keine Einladung, kein Befehl – es ist einfach da, kompromisslos und echt, wie ein Moment, den man nicht vergessen kann.
Mannheimer Kunstverein e.V. Augustaanlage 58 68165 Mannheim
Germany / Europe
NEUER TERMIN!!
19 Juli — 30 August 2020
RICHARD BRAM
»Short Stories«
Street Photography
19 — 26 Juli 2020 FREIER EINTRITT
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Mein Name ist Bernhard, Freunde nennen mich Bernie. Seit 1978 habe ich mal mehr mal weniger mit der Fotografie zu tun. Es ist aber trotzdem nur ein Hobby.
Meistens fotografiere ich auf Reisen, die letzten 4 Jahre hatte ich auch die Modelfotografie für mich entdeckt.