Zwischen stählernen Linien und dem atmenden Himmel New Yorks steht sie – aufrecht, nackt, und zugleich von einer Ruhe umhüllt, die nicht provoziert, sondern innehält. Ihr Körper ist kein bloßes Objekt in dieser architektonischen Komposition, sondern ein Gegenpol zum kalten Gerüst, ein warmer Kontrapunkt zur Härte des Metalls.
Ihr Haar fällt in dunklen Strähnen über ihre Schultern, ungebändigt vom Wind, der durch die offenen Höhen zieht. Jede Locke, jedes flatternde Detail wirkt wie ein Ausläufer der Wolken über ihr – organisch, flüchtig, lebendig. Die Linien des Baugerüsts schneiden durch den Raum, formen ein X über ihrer Mitte, als wolle die Architektur sie fassen – doch sie bleibt unbegrenzt.
Ihr Blick – still, fest, fast unbeirrbar – trifft die Kamera mit einer Klarheit, die sich jeder Erklärung entzieht. Er sagt nichts und alles zugleich. Ihre Augen ruhen nicht, sie fordern keine Deutung, sie sind einfach da, so wie sie da ist: vollständig, in sich ruhend, ungeschützt.
Das Licht tastet über ihre Haut, weich und zugleich präzise. Es gleitet über die zarten Rundungen ihrer Brüste, über die sanft geschwungene Linie ihrer Hüfte, über den sichtbaren Schambereich, wo die natürliche Behaarung nicht versteckt, sondern eingebettet ist in das stille Selbstverständnis ihres Seins. Es ist kein Akt der Zurschaustellung, sondern einer der Präsenz.
Der städtische Hintergrund – die Dächer, die Silhouetten, die Ahnung von Fenstern und Mauern – bleibt unscharf, fast schemenhaft. Er dient nicht als Kulisse, sondern als Spiegel für das Spannungsfeld, in dem sie steht: Wildheit und Ordnung, Körper und Konstruktion, Intimität und Weite.
Hier gibt es nichts Künstliches, nichts Überzeichnetes. Nur ein Mensch, nackt, stark, verletzlich. Ein Körper, der sich dem Licht nicht ergibt, sondern es aufnimmt – formt – und in einem Moment stiller Erhabenheit zurückstrahlt.
Es ist ein Bild, das keine Antwort sucht. Nur Gegenwart.
Mannheimer Kunstverein e.V. Augustaanlage 58 68165 Mannheim
Germany / Europe
NEUER TERMIN!!
19 Juli — 30 August 2020
RICHARD BRAM
»Short Stories«
Street Photography
19 — 26 Juli 2020 FREIER EINTRITT
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Mein Name ist Bernhard, Freunde nennen mich Bernie. Seit 1978 habe ich mal mehr mal weniger mit der Fotografie zu tun. Es ist aber trotzdem nur ein Hobby.
Meistens fotografiere ich auf Reisen, die letzten 4 Jahre hatte ich auch die Modelfotografie für mich entdeckt.